Abschied

| Pfarrnachrichten

Im hohen Alter von 96 Jahren verstarb am Samstag, 30. April, im Guten Hirten Pfarrer emeritus Franz Kötters. Er wurde am Montag, 09. Mai, in einem Priestergrab auf dem Bocholter Friedhof an der Blücherstraße beerdigt. Mit einem feierlichen Requiem am 09. Mai in St. Georg danken wir Gott für das Lebens- und Glaubenszeugnis dieses seines Priester und verbinden den Verstorbenen in der Heiligen Messe mit Christus, der seinen Jüngern das ewige Leben verheißen hat.

Die Biographie von Pfr. em. Franz Kötters ist schon etwas Besonderes. Geboren am 12.09.1925 in Coesfeld wurde er Lehrer, Studienrat und Studiendirektor am Georgs-Gymnasium Bocholt, wo er 36 Jahre lang Katholische Religion, Philosophie, Latein und Geschichte unterrichtete. Für das „Soziale Seminar“ setzte er sich sehr ein. Viele haben dadurch wertvolle Bildungsimpulse für ein christliches Leben in sozialer Verantwortung bekommen, die bis heute wirken. Mit seiner ebenfalls unverheirateten Schwester Elly, die als Bocholter Künstlerin vielen noch gut bekannt ist, lebte Franz Kötters im Elternhaus an der Klarastraße. Nach seiner Pensionierung ging er als „Spätberufener“ nach Münster ins Priesterseminar und wurde am 22.05.1994 im Dom zu Münster von Bischof Dr. Reinhard Lettmann zum Priester geweiht. Mit Bischof Lettmann verband ihn hoher Respekt und tiefe Dankbarkeit. Übrigens ist der gebürtige Bocholter Ulrich Messing, Pfarrer in Münster, ein Kurskollege von Pfr. em. Franz Kötters – er wurde ebenfalls 1994 geweiht. Auch der Bocholter Dr. Marc Röbel, Pfarrer in Cloppenburg-Stapelfeld, ist mit Pfr. em. Franz Kötters verbunden, weil er im Gymnasium sein Schüler war.

Nach seiner Priesterweihe war Pfr. em. Franz Kötters zunächst als Aushilfe im Antoniuskloster in Lüdinghausen, bevor er zum Vicarius Cooperator mit dem Titel Vikar in Isselburg St. Bartholomäus und Isselburg (Werth) St. Peter und Paul ernannt wurde. Im Jahr 2002 übernahm er zusätzlich die Aufgabe als Vicarius Cooperator in St. Michael in Bocholt (Suderwick). Nach seiner Emeritierung blieb er weiterhin in Bocholt. Er half viel in St. Joseph und im Guten Hirten aus, ebenso in St. Norbert und in der Agnes-Kapelle. Zudem leistete er viele seelsorgliche Dienste bei Taufen, Hochzeiten, Beerdigungen und bei Krankenbesuchen. Er hat viele Spuren in der Glaubensgeschichte der Menschen hinterlassen.

Nicht zu vergessen: Seine schriftstellerische Tätigkeit. Er verfasste ein Heft mit Gebeten für Jugendliche. Auch brannte er dafür, Bilder seiner Schwester Elly zu verbreiten, welche nach deren Tod in großer Zahl im Haus gelagert waren.
Die Zeit als Priester in Isselburg zähle zu den „sinnerfülltesten und glücklichsten seines Lebens“, sagte er bei seiner Verabschiedung dort. Außergewöhnlich aber konsequent war, dass Pfr. em. Franz Kötters den Priesterberuf ehrenamtlich ausübte. Schließlich konnte er von der Lehrer-Pension gut leben. „Wir arbeiten nicht für einen irdischen Lohn“, schrieb Weihbischof Alfons Demming Kötters zum 80. Geburtstag, „Wir wissen, Jesus Christus wird unser ewiger Lohn sein …“. Wir müssen dankbar sein für diesen Zeugen Jesu Christi, den wir so lange in unserer Mitte hatten!

„Wer betet, der fühlt sich geborgen in Gottes Händen.“ (Franz Kötters). In den guten Händen des liebenden Gottes ist Franz Kötters nun ganz geborgen, das ist unser fester Glaube. Christus empfängt ihn in den himmlischen Wohnungen und sagt: „Sehr gut, du tüchtiger und treuer Diener … Komm, nimm teil am Freudenfest deines Herrn!“ (Mt 25, 21).