Unter dem Titel „Macht und Machtmissbrauch in der katholischen Kirche“ ist im Juni 2022 eine Studie zum sexuellen Kindesmissbrauch im Bistum Münster erschienen. Dort sind u.a. Verbrechen von Priestern beschrieben, die in Bocholt, Isselburg und Rhede eingesetzt waren. Auf diese Weise hat das Forscherteam mehr Licht in das Dunkelfeld sexuellen Kindesmissbrauchs in der Kirche gebracht.
Die Transparenz, die im Zuge der Aufarbeitung von Missbrauchstaten hergestellt wird, kann Unterschiedliches auslösen: Verbitterung über die Kirche, Verständnis für die Situation von unmittelbar Betroffenen, Motivation zur Verhaltensveränderung in der Kirche.
Das Kunstprojekt, das die Künstlerin Christa Maria Prein zusammen mit dem Sprecher der Selbsthilfe Rhede Martin Schmitz konzipiert hat, möchte dazu anregen, sich in den Prozess der Aufarbeitung hineinzubegeben. Dabei werden Worte zur Auseinandersetzung angeboten, die innere Reaktionen auf Missbrauch in der Kirche beschreiben.
Diese Begriffe sind in Scherenschnitttechnik auf Glasbausteinen abgebildet, die in sieben Stelen eingefügt sind. Der beleuchtete farbige Hintergrund korrespondiert mit den einzelnen Worten und trägt als künstlerisches Mittel wortwörtlich dazu bei, mehr Licht in den Prozess der Aufarbeitung zu bringen. Je nach Standort entsteht auf den Glasbausteinen optisch eine Verzerrung, die dazu einlädt, den Blickwinkel immer wieder zu verlagern.
Die Ausstellung TRANSPARENZ ist in der Liebfrauenkirche (Bocholt), in der St. Gudula-Kirche (Rhede) und in der St. Georg-Kirche (Bocholt) zu sehen:
- 28. September bis zum 17. Oktober: Liebfrauenkirche (Langenbergstraße, Bocholt)
- 20. Oktober bis zum 10. November: St. Gudula-Kirche (Kirchplatz, Rhede)
- 13. bis 24. November: St. Georg-Kirche (St.-Georg-Platz, Bocholt)
Ausstellungseröffnung: Samstag, 28. September (11.00 Uhr, Liebfrauenkirche Bocholt)
Abschlussveranstaltung: Samstag, 23. November (12.00 Uhr, St. Georg-Kirche Bocholt)
An folgenden Terminen stehen Mitglieder der Selbsthilfe Rhede sowie Vertreter der Pfarreien Liebfrauen, St. Gudula und St. Georg zum Gespräch bereit. Sie führen gerne spontane Besucherinnen und Besucher durch die Ausstellung:
Liebfrauenkirche:
- Samstag, 28. September (12:00-16:00 Uhr)
- Dienstag, 1. Oktober (10:00-12:00 Uhr)
- Mittwoch, 2. Oktober (10:00-12:00 Uhr, 17:00-19:15 Uhr)
- Samstag, 5. Oktober (10:00-12:00 Uhr)
- Dienstag, 8. Oktober (10:00-12:00 Uhr)
- Samstag, 12. Oktober (16:00-18:00 Uhr)
St. Gudula-Kirche:
- Sonntag, 20. Oktober (12:00-13:30 Uhr)
- Mittwoch, 23. Oktober (16:00-18:00 Uhr)
- Montag, 28. Oktober (16:00-18:00 Uhr)
- Sonntag, 3. November (12:00-13:30 Uhr)
St. Georg-Kirche:
- Mittwoch, 13. November (15:00-17:00 Uhr)
- Samstag, 16. November (16:00-18:00 Uhr)
- Montag, 18. November (16:00-18:00 Uhr)
- Mittwoch, 20. November (16:00-18:00 Uhr)
- Sonntag, 24. November (11:30-12:30 Uhr)