St. Ludgerus

| Kirchen und Kapellen

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Kirchengeschichte

Die feierliche Grundsteinlegung der St. Ludgerus-Kirche in Bocholt-Spork fand am 12. Juni 1932 statt. Nur 10 Monate später, nämlich am 28. März 1933 wurde die Kirche nach tatkräftiger Mitarbeit der gesamten Gemeinde eingeweiht.

Der Bocholter Dipl.-Ing. Karl Tangerding ist der Architekt dieses expressionistischen Saalbaus aus dunklem Backstein, der typisch für den Baustil der dreißiger Jahre des vorherigen Jahrhunderts ist. Die erste Skizze entstand auf einen Zettel aus der Zigarettenschachtel als Architekt Tangerding auf dem Kirchplatz stand. 

Zitat aus dem Bocholter Volksblatt: „Es lag das Bestreben vor, den Neubau harmonisch der Gegend, den bestehenden Gebäuden, wie Schule, Lehrerwohnung und Wirtschaft anzupassen und einzugliedern. ...
Die neue Kirche knüpft in der architektonischen Gestaltung an die Formen alter westfälischer Dorfkirchen an. ... Klare Form der Linie und Verhältnisse gliedern den Bau.
Die Zergliederung des Baues tritt schon im Äußeren deutlich hervor. Dem eigentlichen Kirchenraum in einer Länge von 23,50 m, einer Breite von 15 m ist ein Vorbau vorgelagert, der die Eingänge, Windfänge, zwischen diesen die Taufkapelle, umfasst. Östlich ein kleiner Vorbau gibt Raum für die Beichtstühle. Der Turm in Höhe von 23,50 m ist unten zugleich Chorraum, darüber befindet sich der Glocken- und Uhrenraum. Anschließend an das Chor liegt die Sakristei, von ihr aus ist der Predigtstuhl direkt zugänglich. (Anm. Predigtstuhl wurde 1965 entfernt.) Über der Sakristei liegt das Paramentenzimmer, unterhalb der Heizungs- und Kokskeller. Bis zur Giebelspitze soll der Hauptbau 16 m hoch werden. Der Turm in Größe von 8 x 8 m erhält ein vergoldetes Kreuz mit Kugel von 3 m Höhe. Das Kirchenschiff wird durch 8 Fenster und eine Rose an der Stirnseite erhellt. Das Chor erhält Licht durch 3 lange Fenster von oben. ... Der helle, luftige, eigentliche Kirchenraum wird durch 3 Bogenbinder unterbrochen, die zugleich die flache Holzdecke tragen. Die Anlage von schmalen Seitenschiffen als Verkehrs- bzw. Prozessionsweg ergab sich aus praktischen, ästhetischen und Billigkeitsgründen. Die durch 2 Treppen zugängliche Empore bietet Platz für Orgel und Sänger. Zwischen den Eingängen liegt vertieft die Taufkapelle in einem besonderen Vorbau. Zentral gegenüber durch 6 Stufen erhöht befindet sich der Opferaltar - Anfang und Ende des Lebens.“

Über dem Altar wurde eine überlebensgroße Kreuzigungsgruppe des akademischen Bildhauers Franz Dinnendahl, Münster, angebracht. „Sie bildet den eigentlichen Konzentrationspunkt der ganzen Kirche. ... Die Gruppe in Edelkeramik ist von wunderbarer Farbigkeit. Wuchtig hängt die Gruppe von seltener Tiefe und Innerlichkeit an der Chorwand.“

Obschon der Bau der Sporker Kirche in in einer wirtschaftlich sehr schweren Zeit stattfand, wurden die Kosten für den Kirchenbau in Höhe von 68.709 Mark, sowie weitere 30.000 Reichsmark für die Glocken, die Fenster, die Orgel, Kreuzigungsgruppe, den Marienaltar und den Herz-Jesu-Altar und außerdem für den Kreuzweg komplett aus Spenden der Sporker  Gemeinde aufgebracht, so dass die Kirche mit ihrer Inneneinrichtung am Tag der Einweihung schuldenfrei dastand!

Die Kirche steht aufgrund des typischen Baustils seiner Zeit seit dem 10.02.1984 unter Denkmalschutz.